1760 erbaut, kann die Schlossmühle Lippholthausen auf eine über 250-jährige Geschichte zurückblicken. Viel hat nicht gefehlt, dann wäre sie auch nicht viel älter geworden.
1970 wurde sie restauriert, wieder mit einem Wasserrad versehen und zum Wohnhaus umfunktioniert. Als 1998 die letzten Bewohner auszogen, war die Schlossmühle in einem mehr als schlechten Zustand.
Die Schlossmühle in Lippholthausen erstrahlt in altem Glanz. Foto: Christoph Schroeter
Selbstverständlich hätte die Stadt Lünen ihr historisches Kleinod gern gerettet, doch ihr waren die Hände gebunden. Strenge Auflagen zur Haushaltsplangenehmigung zwangen die Stadt, sich von nicht notwendigen Immobilien zu trennen. So unschön das klingen mag, aber auch die Schlossmühle Lippholthausen fiel in die Kategorie „nicht notwendige Immobilien“.
Der Schlossmühle drohte das Aus
Für ein solches historisches Gebäude ist leider sehr schwer, ein Käufer zu finden. Und so drohte der Mühle der Verfall.
Einige engagierte Bürger der Stadt Lünen wollten das nicht wahr haben. Unter Federführung von Friedhelm Schroeter wurde der gemeinnützige Verein der Mühlenfreunde Lippholthausen gegründet.
Dank der Spenden vieler Lüner konnte der Verein der Stadt die Schlossmühle abkaufen. Das war, wie sich später zeigen sollte, jedoch die kleinere Hürde bis zur Wiederherstellung der Mühle.
Weil die gesamte Stabilität des Gebäudes nicht mehr gewährleistet war, gestalteten sich die Sanierungsarbeiten als schwieriger als gedacht – und vor allem als viel teurer als ursprünglich veranschlagt. Die gesamt Fachwerkskonstruktion war marode. Vereinsvorsitzender Schroeter: „Schon ein stärkerer Sturm hätte zum Zusammensturz führen können.“
Architekt Karl Marek und die Zimmermannsfirma Franzen aus dem nahen Bork waren gefordert. Sie mussten viel Kreativität und Fachwissen an den Tag legen, um die Schlossmühle auf der einen Seite zu stabilisieren und auf der anderen Seite ihren historischen Charakter zu erhalten.
Kröten und Diebstahl
Zu den typischen Problem einer Baustelle und den speziellen bei der Sanierung eines Jahrhunderte alten Gebäudes, gesellten sich auch noch allzu weltliche Zwischenfälle hinzu. So kam es während der Bauarbeiten wiederholt zu Diebstählen und eine Krötenwanderung hielt die Arbeiten auf.
Doch Probleme sind dazu da, gelöst zu werden. Die Schlossmühle wird heute von einer Einbruchmeldeanlage geschützt und mit den Kröten hat man sich arrangiert, sie sind im Mühlteich herzlichen willkommen.
2006 war es dann endlich soweit, die Arbeiten waren beendet, die Schlossmühle Lippholthausen erstrahlt seitdem in altem Glanz. Zu verdanken ist das den Mitgliedern der Mühlenfreunde, vielen ehrenamtlichen Helfern, den Einnahmen aus dem inzwischen zur Tradition gewordenen Weihnachtsmarkt an der Mühle und nicht zuletzt der NRW-Stiftung. Diese beteiligte sich nicht unerheblich an den Gesamtkosten der Renovierung.
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